Bayer AG

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Gründung[Bearbeiten]

Das Unternehmen wurde am 1. August 1863 in Barmen, im heutigen Wuppertaler Stadtbezirk Heckinghausen, von Friedrich Bayer und Johann Friedrich Weskott unter der Firma „Friedr. Bayer et comp.“ gegründet. Friedrich Bayer nahm entsprechend seiner Ausbildung innerhalb des noch kleinen Betriebs die kaufmännischen Aufgaben wahr. Friedrich Weskott hatte eine Färberlehre absolviert und dabei chemische Kenntnisse erworben, die er in die Produktion einbrachte. Wichtige Produkte für das Unternehmen wurden Fuchsin und Anilin. 1866 wurden der Hauptsitz und die meisten Produktionsanlagen auf ein größeres Gelände in Elberfeld verlegt. Bis 1881 stieg die Mitarbeiterzahl auf über 300 Beschäftigte. In Elberfeld wurden die Wirkung der Acetylsalicylsäure und der Sulfonamide entdeckt, die unter den Markennamen Aspirin und Prontosil auf den Markt gebracht und für die spätere Bekanntheit des Unternehmens wichtig wurden. Mit dem Sulfonamid Prontosil führte Bayer das weltweit erste Chemotherapeutikum ein, das als Breitbandantibiotikum eingesetzt werden konnte. Gerhard Domagk erhielt dafür im Jahre 1939 den Nobelpreis für Medizin. Am 26. Juni 1896 erwarb der Konzern das Patent auf Heroin.


Verlegung an den Rhein und die Stadt Leverkusen[Bearbeiten]

1881 wurde das Unternehmen in eine Aktiengesellschaft umgewandelt und konnte seine Geschäftstätigkeit stark ausbauen. 1883 kam der Chemiker Carl Duisberg zu Bayer und baute die chemische Forschung aus. In Wuppertal-Elberfeld entstand ein modernes wissenschaftliches Laboratorium. 1895 plante Duisberg einen neuen Unternehmenssitz, da eine Ausdehnung des Betriebsgeländes aufgrund der von Abhängen und der Wupper eingeengten Lage in Wuppertal unmöglich war. Neuer Sitz von Bayer sollte das Gelände des Alizarinherstellers Leverkus und Söhne bei der kleinen Stadt Wiesdorf am Rhein werden. Am dortigen Rheinufer waren bereits grundlegende Anlagen einer chemischen Fabrik vorhanden. Zu der Fabrik gehörte in dem weitgehend unbesiedelten, formal zu Wiesdorf gehörenden Areal auch eine Arbeitersiedlung, die der Unternehmensgründer Carl Leverkus nach seinem Familienstammsitz bei Remscheid-Lennep, dem Hof Leverkus, inoffiziell auf den Namen „Leverkusen“ getauft hatte. Als 1930 für die neu gegründete Stadt ein Name gesucht wurde, griff man auf den Namen dieser Siedlung zurück.


Konzernteile[Bearbeiten]

Konzernstruktur[Bearbeiten]

Das operative Geschäft des Bayer-Konzerns ist gegliedert in die drei Teilkonzerne

  • Bayer HealthCare AG,
  • Bayer CropScience AG und
  • Bayer MaterialScience AG .

Daneben bestehen die Service-Gesellschaften Bayer Technology Services GmbH und Bayer Business Services GmbH. Zusammen mit Lanxess betreibt die Bayer AG das aus der früheren „Bayer Industry Services“ entstandene Joint Venture Currenta und hält dort 60 % der Anteile.

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Teilkonzerne[Bearbeiten]

Bayer HealthCare
Der Teilkonzern „HealthCare“ ist zuständig für die Erforschung, die Entwicklung, die Produktion und den Vertrieb von medizinischen Produkten. Wichtigste Werke dieses Teilkonzernes sind die Werke Leverkusen, Bitterfeld, Wuppertal, Berlin und Bergkamen. Außerdem sind an anderen internationalen Standorten weitere Produktionsstätten der Health Care AG. Vorstandsvorsitzender der HealthCare ist Jörg Reinhardt, Unternehmenssitz ist Leverkusen. 2006 übernahm die Bayer AG die Schering AG, die dann zur Bayer HealthCare Pharmaceuticals formiert wurde und bis Dezember 2010 noch unter dem Namen Bayer Schering Pharma agierte. Dieses Unternehmen hat seinen Sitz weiterhin in Berlin. Insgesamt hat Bayer HealthCare mit Stand vom 31. Dezember 2009 weltweit 53.400 Mitarbeiter.
Bayer CropScience
„CropScience“ ist die Pflanzenschutzsparte, die 2002 im Zuge der Neustrukturierung als Teilkonzern ausgegliedert wurde. Neben wichtigen deutschen Standorten in Dormagen, im Industriepark Höchst und in Knapsack ist die europäische Zentrale in Lyon. Auf dem Gebiet der Agrochemie ist Bayer CropScience weltweit Marktführer. Firmensitz ist Monheim am Rhein, Vorstandsvorsitzende ist Sandra E. Peterson. Das Unternehmen hat insgesamt mit Stand zum 31. Dezember 2009 18.700 Mitarbeiter.
Bayer MaterialScience
Für Werkstoffe wie Polycarbonate, Polyurethane MDI, TDI und PET und Lacke, Kleb- und Dichtungssysteme unter anderem ist im Bayer-Konzern der Teilkonzern „MaterialScience“ zuständig. Ausgegliedert wurde die Sparte zum 1. Januar 2004. Insgesamt ist MaterialScience an 30 Standorten vertreten, der wichtigste in Deutschland ist der Unternehmenssitz Leverkusen. Unternehmensleiter ist Patrick Thomas, das Unternehmen hat insgesamt mit Stand zum 31. Dezember 2009 14.300 Mitarbeiter.

Servicegesellschaften[Bearbeiten]

Currenta
„Currenta“, das sich selbst „CURRENTA“ schreibt, war bis zum 31. Dezember 2007 als Bayer Industry Services GmbH & Co. OHG tätig und wird zu 60 Prozent von der Bayer AG gehalten. Die restlichen Anteile hält die Lanxess AG. Zuständig ist das Unternehmen für den Betrieb und das Angebot an Infrastruktur und Dienstleistungen, die an den Chempark-Standorten Dormagen, Leverkusen und Krefeld-Uerdingen zur Verfügung gestellt werden.
Bayer Business Services
Die „Bayer Business Services“ bedient die Bayer-Teilkonzerne als Business-Process-Outsourcing-Partner und IT-Dienstleister. Es werden auch externe Kontakte angenommen, jedoch werden diese mit geringerer Priorität behandelt. Das Unternehmen wurde zum 1. Januar 2003 gegründet und 2004 im Rahmen der Neustrukturierung des Konzerns ausgegliedert.
Bayer Technology Services
Die GmbH „Bayer Technology Services“ ist ebenfalls ein Dienstleister für die Bayer AG, der jedoch häufiger als die Bayer Business Services auch externe Kunden betreut. Die Gesellschaft entwickelt Problemlösungen für chemisch-pharmazeutische Verfahren und Anlagen und bietet außerdem spezielle Softwarekenntnisse im Bereich der Betriebsführung an.

Tochtergesellschaften[Bearbeiten]

  • Bayer Gastronomie GmbH
  • Bayer Innovation GmbH
  • Pallas Versicherung AG
  • Bayer 04 Fußball GmbH
  • Bayer 04 Immobilien GmbH
  • EuroServices Bayer GmbH
  • TravelBoard GmbH

Anteilseigner[Bearbeiten]

Anteil Anteilseigner
9,97 % Capital Research and Management
5,03 % BlackRock, Inc.
2,95 % Capital World Growth and Income Fund, Inc.
2,76 % Société Générale
79,29 % Streubesitz

Der überwiegende Anteil der Bayer AG befindet sich im Streubesitz (78,61 Prozent). 9,97 Prozent der Anteile an der Bayer AG hält die Capital Research and Management Company der The Capital Group Companies Inc (USA). Daneben hält das US-amerikanische Investmentunternehmen BlackRock Inc. 5,03 Prozent der Anteile, sowie die Französische Großbank Société Générale. Weitere Anteile können nicht ermittelt werden, da es sich um Inhaberaktien handelt, bei denen lediglich bei der Über- oder Unterschreitung einer bestimmten Marke (beispielsweise 3 Prozent oder 10 Prozent) Meldung an die Aktiengesellschaft gemacht werden muss.

Unternehmensführung[Bearbeiten]

Vorstandsvorsitzender der Bayer AG und Nachfolger von Werner Wenning ist Marijn Dekkers. Der Aufsichtsrat besteht neben dem Ehrenvorsitzenden aus 20 Mitgliedern die ihrerseits bereits Vorsitzende anderer großer Konzerne wie Allianz, Deutsche Bank, Microsoft, Singapore Airlines, UBS, BP, E.ON, RAG, ThyssenKrupp oder Lufthansa sind.



Standorte[Bearbeiten]

Deutschland[Bearbeiten]

Gründung Ort
1857 Berlin1
1863 Barmen
1863 Frankfurt-Höchst2, 3
1867 Elberfeld
1877 Krefeld-Uerdingen4
1895 Leverkusen
1917 Dormagen
1973 Brunsbüttel
1979 Monheim
1992 Bitterfeld
1906 Knapsack3
1.Gründungsunternehmen Schering AG
2. Standorte von Aventis CropScience
3. Gründungsunternehmen Hoechst AG
4. Gründungsunternehmen Weiler-ter Meer

Das erste Werk in Barmen war verkehrstechnisch ungünstig gelegen, weshalb der Betrieb vollständig ins größere und besser angebundene Elberfeld verlegt wurde. Im Tal der Wupper unterhalb des Stadtzentrums hatte das Hauptwerk einige Jahre lang genügend Platz. Für den dauerhaften Firmensitz fehlte aber die notwendige Schifffahrtsanbindung, und die eng bebaute Tallage zwischen Steilhängen begrenzte eine weitere Expansion. Als Forschungs- und Nebenproduktionsstätte besteht das Werk Wuppertal jedoch bis heute. Ein Anschluss besteht an die Bahnstrecke Düsseldorf–Elberfeld, außerdem liegt das Werk unmittelbar an der B 7 und der Wuppertaler Schwebebahn, sowie nahe der A 46.

Als Hauptwerk besser geeignet war das 1912 zusätzlich in Betrieb genommene Werk Leverkusen, das 2001 in Chemiepark Leverkusen umbenannt und 2008 Teil des „CHEMPARK“ wurde, der auch die Standorte in Dormagen und Krefeld-Uerdingen umfasst. Es liegt zur einen Hälfte in Leverkusen-Wiesdorf und zur anderen im Kölner Stadtteil Flittard und direkt am Rhein, wo Umschlagsanlagen für Binnenschiffe vorhanden sind. Die Straßenanbindung erfolgt über die B 8 und die nahen Autobahnen mit dem Kreuz Leverkusen (A 1/A 3 sowie A 59). Eine Zweigstrecke nach Köln-Mülheim sorgt für die Anbindung an das Eisenbahnnetz. Für den Personenverkehr ist das Werk über den S-Bahn-Haltepunkt Bayerwerk erreichbar, die Luftverkehrsanbindung erfolgt über die nahegelegenen Flughäfen Köln/Bonn und Düsseldorf.

Das 1917 zur Produktion von Schwefelsäure gegründete Werk Dormagen ist durch den Rhein ebenfalls an die Schifffahrt angebunden. Es existiert ein direkter Bahnanschluss mit der Haltestelle Dormagen Bayerwerk, und der Standort ist über die A 57 auch an das deutsche Autobahnnetz angebunden.

Mit der Übernahme der Chemiefabrik Weiler-ter Meer nach der Auflösung der I.G. Farben gehörte auch das 1877 am Rhein gegründete Werk Krefeld-Uerdingen zur Bayer AG. Dieses Werk ist ebenfalls über die A 57 erreichbar und hat über den Bahnhof Hohenbudberg/Bayerwerk eine Anbindung an das Schienennetz. Die Fluganbindung ist hier über den Flughafen Düsseldorf gegeben. Bis 1995 trug der KFC Uerdingen 05 den Namen der Bayer AG, dieses Sponsoring wurde jedoch beendet.

In Brunsbüttel wurde im Jahre 1973 ein weiteres Werk gegründet. Es liegt direkt an der B 5, am Nord-Ostsee-Kanal und der Elbe, wodurch eine gute Schiffsanbindung erreicht wird. Das Werk besitzt guten Bahnanschluss, hat jedoch eine weniger ausgebaute Straßenanbindung, weshalb beim Bau des Werkes auf den Ausbau des Hafens geachtet wurde.

1979 wurde mit dem Bayer-Werk Monheim ein großflächiges Pflanzenschutzforschungszentrum in Betrieb genommen. Über das Autobahnkreuz Monheim/Langenfeld ist eine Autobahnanbindung über die A 59 und über die A 542 gegeben.

1992 wurde ein Werk in Bitterfeld gegründet; der Methylcellulosebetrieb wurde Ende des Jahres 2006 ausgegliedert und ging an die Wolff Walsrode AG über. An die A 9 ist der Standort indirekt angebunden, an den Flugverkehr über den Flughafen Leipzig/Halle, an das Schienennetz über Werksgleise und den nahen Bahn-Haltepunkt Bhf Wolfen.

Die Standorte Industriepark Höchst, Chemiepark Knapsack, Straßburg und Lyon kamen 2003 mit der Übernahme von Aventis hinzu, die Werke Berlin und Bergkamen durch die der Schering AG im Jahre 2006.

Weitere Standorte in Europa[Bearbeiten]

Insgesamt wird in Europa mit 13.751 Millionen Euro der höchste Umsatz erzielt. Insgesamt arbeiten dort 54.300 Mitarbeiter, und die Bayer AG ist mit 165 Gesellschaften vertreten. Zu den Standorten gehört das 1961 gegründete Werk der Bayer MaterialScience in Antwerpen, das Werk der Bayer Schering Pharma in Turku (Finnland) und die Bayer-CropScience-Filialen in Lyon, Norwich und Widnes. Außerdem gibt es mehrere Niederlassungen in Italien. Das für Bayer bedeutendste südeuropäische Werk ist der Produktionsstandort Tarragona.

Nordamerika[Bearbeiten]

Von den insgesamt 16.400 beschäftigten Mitarbeitern in Nordamerika arbeiten circa 15.500 in den USA. Dort sind alle Teilkonzerne an circa 65 Standorten gleichermaßen vertreten. Außerdem befinden sich in Berkeley, Stilwell und Baytown weitere Forschungsstätten beziehungsweise große Produktionsstandorte. Insgesamt befindet sich in den USA die größte Organisation der Bayer AG.

Neben dem Standort Vereinigte Staaten gibt es auch in Kanada Werke der Bayer AG, wobei diese der Bayer Inc. beziehungsweise der Bayer CropScience Inc. gehören, die dort vorwiegend Tier- und Pflanzenschutzmittel sowie Medikamente verkaufen. Hier werden etwa 1.100 Mitarbeiter beschäftigt.

Lateinamerika[Bearbeiten]

Die Zahl der Mitarbeiter, die insgesamt in Lateinamerika, Afrika und Nahost arbeiten, wird auf 16.100 gesetzt, insgesamt ist Bayer mit 45 Gesellschaften in diesen Regionen vertreten. In Lateinamerika finden sich Produktionsstätten in der Andenregion (Kolumbien, Ecuador, Peru und Venezuela). Außerdem gibt es große Produktionsstätten in São Paulo, wo auch die brasilianische Zentrale der Bayer AG sitzt. Im Südkegel finden sich weitere Produktionsstätten, wobei der Schwerpunkt hier auf Buenos Aires beziehungsweise allgemein Argentinien liegt. Der zweitgrößte Markt in Lateinamerika ist, nach Brasilien, Mexiko, wo weitere Produktionsstandorte betrieben werden.

Drei weitere Produktionsstätten finden sich in der Karibik und in Mittelamerika. Die Zentrale für diese Region befindet sich in Costa Rica, es entfallen 8 Prozent des Gesamtumsatzes aus Lateinamerika auf diese Region.

Afrika und Nahost[Bearbeiten]

In Afrika ist für den Konzern Südafrika von besonderer Bedeutung, weil hier die Hälfte des gesamten Umsatzes auf dem afrikanischen Kontinent erwirtschaftet wird.<ref name="bay.lan"/> Weitere Schwerpunkte in Afrika sind Pflanzenschutz und die medizinische Produktion in der Produktionsstätte in Marokko. Außerdem befindet sich in Casablanca die Zentrale der Bayer Maghreb S.A..

Im Nahen Osten werden wie auch in den übrigen Regionen alle verfügbaren Produkte vertrieben. Schwerpunktmäßig ist hier Bayer Türk mit Sitz in Istanbul für Produktion und Vertrieb in diesen Staaten zuständig. Eine weitere Zentrale in Nahost, besonders für Büros in Ägypten, Saudi-Arabien, Jordanien und Zypern, ist das Büro in Dubai; in anderen umliegenden Staaten werden Bayer-Produkte via Fremdvertretungen angeboten.

Asien und Pazifik[Bearbeiten]

Die Bayer AG ist nach eigener Klassifizierung auch im Bereich „Asien und Pazifik“ tätig, zu dem so neben Australien auch der gesamte ozeanische Raum gehört. Insgesamt sind in diesem Bereich 24.600 Mitarbeiter beschäftigt, es wird ein Umsatz von 7,5 Milliarden Euro erzielt. Eine bedeutende Rolle spielt dabei das so genannte Großchina, in dem der größte Umsatz erreicht wird. Der Schwerpunkt liegt hier, mit einem Produktionsstandort in Shanghai, bei der Bayer MaterialScience.

Weitere 30 Prozent des Gesamtumsatzes werden in Japan erzielt, in dem ein Schwerpunkt auf der Landwirtschaft liegt, weil sich hier ein internationales Forschungszentrum befindet. Mit weiteren sieben Standorten ist insbesondere Bayer CropScience auch in Indien beziehungsweise Bangladesch und Sri Lanka vertreten. Wichtig ist zudem der Standort Korea, an dem, wegen der gehaltenen Marktführerschaft in diesem Bereich, ein Schwerpunkt auf der Tierschutznahrung liegt. Weitere Standorte befinden sich beispielsweise in Singapur oder Thailand, in denen das gesamte Produktportfolio in kleinerem Maße vertrieben wird.

Weitere 840 Mitarbeiter sind in Australien und Neuseeland beschäftigt. Auch hier liegt der Schwerpunkt auf Gesundheit und Landwirtschaft.

Produktportfolio[Bearbeiten]

Die Produktion der Bayer AG ist geteilt in die jeweiligen Teilkonzerne. Entsprechend gliedert sich auch das Produktportfolio.

HealthCare
Die Produktion bei Bayer HealthCare ist in vier Sparten gegliedert: Bayer Schering Pharma, Consumer Care, Animal Health und Medical Care. Dabei ist Bayer Schering Pharma vorwiegend für rezeptpflichtige Produkte aus den Bereichen der Diagnostischen Bildgebung, Kardiologie, Onkologie und weiteren Bereichen wie Herz-Kreislauf- oder Nervensystemserkrankungen oder Empfängnisverhütung zuständig. Consumer Care forscht, entwickelt und vertreibt hingegen bei nicht rezeptpflichtigen Produkten. Sehr bekannt sind in diesem Bereich das meistgekaufte Acetylsalicylsäure-Produkt Aspirin, Alca-Seltzer oder auch Bepanthen. Im Bereich der Tiergesundheit finden sich bei Animal Health unter anderem Mittel gegen Würmer bei Hunden und Katzen oder Antibiotika gegen Atemwegserkrankungen (zum Beispiel Baytril). Das Haupttätigkeitsfeld von Medical Care ist schließlich Diabetes Care, also die Produktion von Blutzuckermesssystemen wie Contour.
MaterialScience
Bayer MaterialScience gehört laut Unternehmensangaben zu den weltweit größten Herstellern von Polymeren und Kunststoffen: Dazu zählen Beschichtungen, Lacke, Klebstoffe, Dämmstoffe und Dichtstoffe sowie Polycarbonate und Polyurethane. Sowohl die Polyurethane als auch die -carbonate wurden von Hermann Schnell 1953 beziehungsweise Otto Bayer 1937 bei der Bayer AG entwickelt. Die Hauptverwendung für diese Produkte ist die Autoindustrie, vielfach werden die Produkte jedoch auch in anderen Bereichen eingesetzt, so zum Beispiel der Bau-, Elektro- und Elektronikindustrie, in Sport- und Freizeitartikel und als Verpackungsmaterial.
CropScience
Der Bayer-CropScience-Konzern ist Hersteller von Pflanzenschutzmitteln und ist, wie HealthCare, in drei Sparten geteilt. Im Vordergrund steht dabei die Sparte Crop Protection, die Insektizide, Fungizide, Herbizide, Beizen und weitere Mittel wie Schneckenkorn herstellt.

Darüber hinaus ist im Bereich der nicht-landwirtschaftlichen Schädlingsbekämpfung die Sparte Environmental Science zuständig, die sowohl Lösungen für professionelle als auch für private Kunden (hier beispielsweise Bayer Garden®) anbietet.

BioScience ist die dritte der drei CropScience-Sparten und zuständig für die Forschung, Entwicklung und Vermarktung von Saatgut. In diesem Bereich ist beispielsweise die Marke Nunhems® für Gemüsesaat verbreitet.

Sport- und Kulturengagement[Bearbeiten]

Die Bayer AG beteiligt sich seit der Gründung der Bayerkultur-Abteilung 1907 an der kulturellen und sportlichen Förderung von Leverkusen. Carl Duisberg sah darin eine Möglichkeit, den Konzern und die neu entstehende Stadt miteinander zu verbinden und die nicht fachbezogene Bildung seiner Mitarbeiter zu fördern. Im selben Jahr wurde das Erholungshaus errichtet, in dem kulturelle Veranstaltungen stattfinden konnten. Das Erholungshaus wurde seither mehrere Male modernisiert. Mittlerweile veranstaltet Bayer.Kultur Konzerte, Theatergastspiele und Ausstellungen, die ein überregionales Publikum anziehen, arbeitet eng mit kulturellen Kooperationspartnern zusammen und vergibt Stückaufträge. Mit l'arte del mondo beherbergt Bayer.Kultur ein eigenes Orchester als 'orchestra in residence'. Für die Stadt war die Bayer AG zudem aufgrund der Bayer-Kaufhäuser in den Stadtvierteln von Leverkusen und dem Hauptkaufhaus in Wiesdorf von Bedeutung. Das letzte Kaufhaus des Konzerns wurde im Dezember 2007 geschlossen und abgerissen. Dennoch blieb die Kulturabteilung der Bayer AG weiterhin bestehen und wurde für die Aktion Ein Jahrhundert Bayer.Kultur mit dem ersten Preis der Initiative Freiheit und Verantwortung der deutschen Industrie ausgezeichnet.

Einen weiteren Beitrag zum Stadtleben stellt der Sportverein TSV Bayer 04 Leverkusen dar. Er wurde 1904 unter dem Namen Turn- und Spielverein 1904 der Farbenfabrik vormals Friedrich Bayer Co. Leverkusen gegründet. Am bekanntesten sind die Fußball-Bundesligamannschaft Bayer 04 Leverkusen, die Basketball-Abteilung, die unter dem Namen Bayer Giants Leverkusen antrat, sowie die Leichtathletik-Abteilung; daneben bestehen weitere Angebote für Erwachsene und Kinder in verschiedenen Sportarten. Das Unternehmen verwaltet zudem die Stiftung zur Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses.