Die größten Spiele

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Bayer 04 Leverkusen gegen FC Bayern München - Bundesliga 3:0

Gegen die Bayern schießt der Leverkusener Arne Larsen Økland drei Tore (7. März 1981). Bayer führt 3:0, als ihm der Schiedsrichter ein viertes gönnen will – der Ball ist von der Torstange hinterrücks durchs löchrige Netz gelangt. Økland will das Geschenk nicht. Schiedsrichter Horeis reicht ihm ergriffen die Hand („So was habe ich noch nie erlebt“). Im ZDF-Sportstudio kommt die Frage, ob er das auch beim 0:0 getan hätte: „Ich glaube schon.“ Kaum zu glauben.


Bayer 04 Leverkusen gegen Espanol Barcelona - UEFA Cup Final Rückspiel 1988 (3:0, Elfmeterschießen 3:2)

Schon im Viertelfinale hatte Bayer 04 Leverkusen in de UEFA-Cup-Saison 1987/88 eigentlich den dicksten Brocken aus dem Weg geräumt. Durch ein sensationelles 1:0 im Estadio Nou Camp hatte die Mannschaft von Trainer Erich Ribbeck den großen FC Barcelona mit dem Deutschen Bernd Schuster aus dem Wettbewerb geworfen. Im Endspiel wartete dann wieder ein Team aus Barcelona. Nach einem überraschenden dritten Platz in der Saison zuvor hatte sich Espanyol für den UEFA-Pokal qualifiziert. Während es in der spanischen Liga von Anfang an für den kleinen Lokalrivalen des FC Barcelona nicht gut lief (am Ende Platz 15), sorgte das Team international für Furore.

In der zweiten Runde warf Espanyol das große AC Mailand aus dem Rennen und im Achtelfinale mit Inter Mailand auch den zweiten Klub aus der italienischen Mode-Metropole. Dabei überzeugte Barcelona vor allem durch eine kompakte Defensive. Bis zum Rückspiel des Finales hatte Espanyol nur im Halbfinal-Hinspiel beim FC Brügge mehr als ein Tor in einem Spiel kassiert (0:2) und sich vor allem auswärts kompakt und brandgefährlich präsentiert. Das 3:0 im Final-Hinspiel gegen Bayer 04 Leverkusen bedeutete schließlich den höchsten Sieg innerhalb der regulären Spielzeit während dieser UEFA-Cup-Saison. So sprach vor dem Rückspiel vieles für die Spanier, aber es kam dann doch ganz anders. Mit drei Toren in Halbzeit zwei erzwang Bayer 04 Leverkusen die Verlängerung und durfte gegen die mittlerweile verunsicherten Spanier dann nach einem 3:2 im Elfmeterschießen den UEFA-Pokal in Leverkusen behalten.

Startelf: GK 1 Rüdiger Vollborn RB 2 Wolfgang Rolff CB 3 Erich Seckler CB 4 Alois Reinhardt LB 5 Knut Reinhardt CM 11 Christian Schreier CM 6 Andrzej Buncol CM 8 Ralf Falkenmayer RF 7 Cha Bum-Kun CF 9 Falko Götz LF 10 Tita

1994 - Bayer 04 Leverkusen gegen PSV Eindhoven (5:4)

13. September 1994 - Uefa-Pokal (Europa League) 1994/1995, Vorrunde 1. Runde - Ulrich Haberland Stadion

Aufstellung:

Kicker Spielbericht: [1]

2002 - Bayer 04 Leverkusen gegen Real Madrid (1:2)

Champions League Finale 2001/2002 - Hampden Park Glasgow (Schottland)

Real Madrid CF erlebte eine grandiose Rückkehr in den Hampden Park, denn Zinédine Zidane bescherte den Königlichen mit seinem herrlichen Volleytor den neunten Triumph im Pokal der europäischen Meistervereine. Für Bayer 04 Leverkusen nahm eine Saison, die so viel versprechend begonnen hatte, damit ein bitteres Ende. Der uruguayische Schriftsteller Eduardo Galeano deutete an, dass sich die Schönheit eines Fußballspiels erst erschließt, wenn "Bewunderer ihre ungeborenen Enkel bedauern, die dieses Spiel nie sehen werden". In Glasgow haben die Einwohner, unter anderem Sir Alex Ferguson, vier Jahrzehnte vom 7:3-Sieg von Real Madrid gegen Eintracht Frankfurt im Europapokal-Finale 1960 geschwärmt. Zidane hat dafür gesorgt, dass auch die neue Generation ihren besonderen Moment bekam. Es stand 1:1 und der Pausenpfiff war nicht mehr weit entfernt, als Roberto Carlos eine Flanke in hohem Bogen an die Strafraumgrenze schlug. Dort wartete Zidane, er drehte seinen Körper in die richtige Ausgangsposition und drosch den Ball mit seinem vermeintlich schwächeren linken Fuß unter die Latte. Torhüter Jörg Butt hatte nicht den Hauch einer Chance. Nur ein Wunder an Widerstandsfähigkeit hätte dafür gesorgt, dass eine bestens organisierte Leverkusener Mannschaft dieses atemberaubende Gegentor einfach so hätte abschütteln können - Hampden hatte seinen magischen Moment des Abends. Klaus Toppmöllers Truppe gab trotzdem nicht auf. Nach dem zweiten Platz in der Bundesliga und dem verlorenen DFB-Pokal-Finale wollte Bayer den ungewollten Hattrick unbedingt vermeiden und nicht als "Vizekusen" in die Geschichte eingehen. Sie kämpften bis zur siebten Minute der Nachspielzeit, als Iker Casillas - der für den verletzten César eingewechselt wurde - drei spektakuläre Paraden zeigte und Real damit den Sieg rettete. Nach dem Rückstand durch Raúl González in der achten Minute hatte die Werkself noch zurückgeschlagen und durch einen Kopfball von Lúcio den Ausgleich geschafft, doch auf den Treffer von Zidane hatte sie keine Antwort. "Es ist extrem bitter, am Ende mit leeren Händen dazustehen", sagte Toppmöller. "Wir hätten noch so viel trainieren und planen können, aber dann passiert etwas, was man nicht vorhersehen kann. Das war Zidanes Tor."

Startelf: 1 Jörg Butt (TW) 6 Boris Živković 10 Yıldıray Baştürk 13 Michael Ballack 19 Lúcio 23 Thomas Brdaric 25 Bernd Schneider 26 Zoltán Sebescen 27 Oliver Neuville 28 Carsten Ramelow (K) 35 Diego Placente


2013 - Bayer 04 gegen Borussia Dortmund (2:3)

Der Bundesliga-Sonntag bot das Duell um die Vizemeisterschaft: Bayer Leverkusen und Borussia Dortmund spielten aus, wer den zweiten Platz hinter den Bayern haben darf. Leverkusen stellte sich im 4-5-1 auf und hoffte auf das Prunkstück ihres Systems: die zweikampfstarke Dreifachsechs im Zentrum, bestehend aus Stefan Reinartz, Simon Rolfes und Lars Bender. Jürgen Klopp hatte sich eine interessante Strategie zurechtgelegt, um das Zentrum zu umgehen: Mario Götze ließ sich weit in die eigene Hälfte fallen, um sich nicht in offensiven Zweikämpfen aufzureiben. Aus der Tiefe verteilte er die Bälle auf die Flügel, wo die Außenverteidiger und der umtriebige Robert Lewandowski auf die Zuspiele warteten. Warum der BVB dies tat, wurde ironischerweise beim frühen Führungstreffer deutlich: Sven Bender musste im Zentrum ins Duell mit Leverkusens Sechsern, und mit Glück erreichte der Ball Lewandowski. Dessen feinen Pass versenkte Marco Reus, der vom Flügel in die Schnittstelle sprintete (3.). Nach der Führung intensivierten die Dortmunder ihr typisches Pressing, sie rückten sogar aggressiver auf als sonst: Die Viererkette der Borussen stand dermaßen hoch, dass auch die Sechser und Außenstürmer bis an den gegnerischen Sechszehner gehen konnten, ohne Räume zwischen den Lücken entstehen zu lassen. So provozierte der BVB in der achten Minute einen Fehlpass in der gegnerischen Hälfte, Ilkay Gündogan schaltete blitzschnell um. Lewandowski holte einen Elfmeter raus, den Jakub Blaszczykowski versenkte.

Das frühe Führungstor spielte den Dortmundern in die Karten. Nach und nach wurde ihre Defensivstrategie deutlich: Sie verteidigten extrem eng. Die Außenspieler von Dortmund rückten weit ein, alle Dortmunder waren stets auf der ballnahen Seite. Von so vielen Gegenspielern umringt konnte Leverkusen nicht zu seinem flachen Direktspiel finden. Die Schattenseite dieser Strategie deutete sich schon vor der Pause an und sollte ihnen danach Probleme bereiten: Der BVB stand dermaßen eng, dass einfache Flügelwechsel das gesamte Abwehrkonstrukt aushebelten. Zudem war die hohe Abwehrreihe anfällig für Schnittstellenpässe. Hummels und Santana wirkten mit ihrer Abseitsfalle nicht eingespielt und hatten einige Male Glück, dass Leverkusener Angreifer zu früh starteten.

Nach der Pause drehte sich das Spiel schlagartig. Leverkusen setzte nun voll auf Risiko – und es machte sich bezahlt! Mit Sidney Sam (für Rolfes) brachte das Trainergespann einen offensiveren Außenstürmer, Gonzalo Castro übernahm Rolfes Position. Stefan Reinartz und die zwei Innenverteidiger waren die einzigen Akteure, die absicherten. Die restlichen Bayer-Spieler befanden sich permanent vor dem Ball. Vor allem die Außenverteidiger rückten weit auf. Sie besetzten die Außenpositionen, die Dortmunds enge Viererketten freiließen. Leverkusen hatte auf den Außenbahnen permanent Anspielstationen und zog die BVB-Abwehr durch schöne Flügelwechsel auseinander. In den Dortmunder Strafraum hagelte es Flanken – die zahlreichen Chancen konnte Bayer aber nicht verwerten.

Dass die Borussia trotz geringer Absicherung auf Bayer-Seite keine Konter fahren konnte, lag am wahnwitzigen Gegenpressing der Hausherren. Dortmund konnte keine Sekunde am Ball sein, ehe zwei oder drei Angreifer attackierten. Der läuferische Aufwand war extrem. Die Leverkusener Tore fielen, als der BVB gerade auf ein 4-5-1 umstellte. Blaszczykowski sollte neben Gündogan und Bender im Zentrum spielen, Götze und Reus übernahmen die Flügel. Noch etwas ungeordnet durch die Systemumstellung rückte das Team nach einer Ecke nicht entschlossen heraus, Kießling spitzelte den Ball weiter zu Reinartz (58.). Wenige Minuten später war die gesamte Abwehr des BVB schläfrig, Reinartz traf nach einer Standardvariante erneut (62.). Doch kaum feierte der Stadionsprecher den Treffer, lag Leverkusen wieder zurück. Philipp Wollscheid leitete das zu dieser Zeit vollkommen unerwartete Lewandowski-Tor ein – es ging Schlag auf Schlag (63.).

In der Folge stabilisierte sich der BVB defensiv. Mit ihrem 4-5-1 schafften sie es, die gesamte Breite des Spielfeldes zu verteidigen. Nach der 65. Minute konnten die Leverkusener nur noch drei Flanken schlagen, zuvor kamen sie auf 10. Vor allem Linksverteidiger Sebastian Boenisch war durch die Umstellung abgemeldet, er schlug keine Flanke mehr, spielte 6 seiner 10 Pässe zum Gegner und bekam defensiv Probleme. Den Elfmeter, den er gegen Lewandowski verursachte, verschoss Blaszczykowski jedoch (69.). Dass das Spiel an Rasanz verlor, lag auch an Leverkusen. Bayers Spieler mussten etwas vom Gas gehen, ihr Gegenpressing war zu kräftezehrend. Der BVB konnte den Vorsprung mit dem neuen System und ein wenig Zeitspiel ins Ziel retten. Sie hatten Glück: Leverkusen verbuchte mehr Torschüsse als jeder andere BVB-Gegner diese Saison (27, vorheriger Rekordhalter: Real Madrid mit 22).