Kölner Stadionskandal: Unterschied zwischen den Versionen

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Der Kölner Stadionskandal behandelt die Quersubventionierung des Spielbetriebs des Unternehmens 1. FC Köln GmbH & Co. KGaA über die Finanzierung  durch die Stadt Köln. Insbesondere seit der Errichtung des Rhein-Energie-Stadions flossen verstärkt Steuergelder in den Betrieb des Unternehmens. Die [[BayArena]] hingegen wurde ausschließlich mit Geldern des Vereins finanziert.
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Der Kölner Stadionskandal behandelt die Quersubventionierung des Spielbetriebs des Unternehmens 1. FC Köln GmbH & Co. KGaA über die Finanzierung  durch die Stadt Köln. Insbesondere seit der Errichtung des Rhein-Energie-Stadions flossen verstärkt Steuergelder in den Betrieb des Unternehmens. Die [[BayArena]] hingegen wurde ausschließlich mit Geldern des Vereins finanziert, die wiederum nur durch die Firma Bayer stemmbar war.
  
 
== Geschichte und aktuelle Lage==
 
== Geschichte und aktuelle Lage==

Aktuelle Version vom 30. August 2015, 20:10 Uhr

Der Kölner Stadionskandal behandelt die Quersubventionierung des Spielbetriebs des Unternehmens 1. FC Köln GmbH & Co. KGaA über die Finanzierung durch die Stadt Köln. Insbesondere seit der Errichtung des Rhein-Energie-Stadions flossen verstärkt Steuergelder in den Betrieb des Unternehmens. Die BayArena hingegen wurde ausschließlich mit Geldern des Vereins finanziert, die wiederum nur durch die Firma Bayer stemmbar war.

Geschichte und aktuelle Lage[Bearbeiten]

Das RheinEnergieStadion befindet sich im Besitz der Kölner Sportstätten GmbH. Einziger Gesellschafter ist die Stadt Köln. In der Bilanz dieser Gesellschaft findet sich folgender recht eindeutige Satz:

„Die Gesellschaft ist auch weiterhin auf die Zuzahlung ihrer Gesellschafterin angewiesen, um liquide zu bleiben. Ohne Stützung durch die Gesellschafterin ist die Gesellschaft nicht lebensfähig.“

Das bedeutet soviel, dass die Stadt Köln auch weiterhin in die GmbH „nachschießen“ muss, um nicht insolvent zu gehen.

Der Umbau des ehemaligen „Müngersdorfer Stadions“ zum heutigen RheinEnergieStadion hat insgesamt 117 Millionen Euro verschlungen. Interessant ist, dass die Stadt Köln offiziell lediglich 25,7 Millionen Euro beigetragen hat .Der Rest ist über die Kölner Sportstätten GmbH abgewickelt worden. In Kenntnis des Besitzverhältnisses wird jedoch deutlich, dass auch hier die Stadt hinter dem Investment steht. Richtig interessant wird es, wenn das Namensrecht auch noch zum Tragen kommt. Hinter dem Namen „Rhein-Energie AG“ verbirgt sich wiederum eine Beteiligung der Stadt Köln mit 80% über die GEW Köln AG. Das Namensrecht bringt jährlich ca. 2,1 Millionen Euro.

Des Weiteren möchte der 1. FC Köln das Rheinenergiestadion kaufen. Als Kaufpreis wird mit 60 bis 70 Millionen Euro gerade einmal die Hälfte des tatsächlichen Werts anvisiert. Ein weiterer Versuch des FC in einer langen Reihe, sich auf Kosten der Stadt Köln gesundzustoßen. Linksfraktionssprecher Jörg Detjen dazu: „Die Profiabteilung des 1. FC Köln ist ein normaler gewerblicher Betrieb. Aber der FC verdient sich schon seit Jahren eine goldene Nase auf Kosten der Stadt. Jetzt will er auch noch das Stadion zum Schleuderpreis kaufen. So geht das nicht! Wir sind nicht generell gegen einen Verkauf, aber der Preis muss stimmen.“

Bei der Planung des Stadions sollte sich der 1. FC Köln zur Hälfte an den Baukosten beteiligen, wurde aber per Ratsbeschluss vom 14.11.2002 aus dieser Verpflichtung entlassen, weil er in finanziellen Schwierigkeiten steckte. Seitdem trägt die Stadt alleine die jährlichen Verluste und das finanzielle Risiko des Stadionbetriebes. Zu diesem Risiko gehört auch ein möglicher Abstieg des FC. Spielt der in der zweiten Liga, so bezahlt er nur etwa die Hälfte der Mietkosten. Felix Schulte, für die LINKEN im Sportausschuss ergänzt: „Das Rheinenergiestadion gehört der Stadt Köln. Aber nicht die Stadt bekommt die jährlichen drei Millionen für die Namensrechte am Stadion, sondern der 1. FC Köln. Die Stadt buttert hier sogar noch drei Millionen zu – schließlich ist es die städtische Rheinenergie, die für die Namensrechte bezahlt.“

Zahlen und Fakten[Bearbeiten]

  • Das RheinEnergieStadion befindet sich im Besitz der Kölner Sportstätten GmbH. Einziger Gesellschafter ist die Stadt Köln.
  • Die 1. FC Köln KGaA mietet das Stadion jährlich für 3 Mio EURO und erwirtschaftet jedoch alle Einnahmen durch Tickets und Werbebanden für sich.
  • 2013 wurde die Miete für die FC Köln KGaA auf 1 Mio EURO gesenkt.
  • Die Kölner Sportstätten GmbH kommt für alle Betriebs und Instandhaltungskosten auf.
  • Die Einnahmen der Namensrechte des Stadions gehen an die FC Köln , Derzeitiger Sponsor mit 3 Millionen EURO per Anno ist die Rhein-Energie, deren Eigentümer wiederum die Stadt Köln ist.
  • In der Gänze kann von einer geschätzten Förderung des Spielbetriebs durch die Stadt Köln von ca. 10 Millionen Euro p. a. ausgegangen werden.
  • Initiator des Skandals sind die Kölner CDU und SPD. Die Parteien Die Grünen und Die Linken wollen das Geld hingegen in Kultur und Bildung investieren.